Die ersten Anfänge des Feuerlöschwesens in Wohlde:

 

Am 26. März 1896 wurde der Hofbesitzer Carl Brammer (Hof Bollersmann) zum Feuergeschworenen gewähltund durch den Landrat vom Landesratsamt Celle bestätigt und vereidigt. Im Jahre 1906 wurden in der Gemeinde Dohnsen mehr als 150 Einwohner gezählt. Gemäß Polizeiverordnung vom 22. August 1903 ordnet der Landrat deshalb am 10. Dezember 1906 an, dass auch in der Gemeinde Dohnsen eine Pflichtfeuerwehr aufzustellen sei. Wonach bis 1922 immerhin 24 Mitglieder zu zählen wahren. Bei einer Revision am 13. Mai 1913 wird in Wohlde folgender Gerätebestand festgestellt:

       1 Spritze mit Saugdruckwerk

       200 m Schlauch

       auf jedem Hof eine Leiter (5 bis 10 m lang)

       ca. 20 Jauchetonnen für Bespannung

       Es wird kritisch angemerkt, dass mit den Gerätschaften noch nicht geübt worden ist!

 

Um die Feuerspritze ordnungsgemäß unterstellen zu können, wird am 21. Oktober 1907 zwischen der Realgemeinde Wohlde und dem Hofbesitzer Hemme ein Vertrag über einen Platz für die Errichtung eines Spritzenhauses abgeschlossen. Für die Bereitstellung des Grundstückes ist eine jährliche Entschädigung von 1 Mark zu zahlen.  Eine Bauzeichnung für ein Spritzenhaus in der Größe von 5,0 x 4,30 Meter ist bereits am 19. Juni 1907 eingereicht worden.

 

 

 

Die Gründung unserer Ortswehr im Jahre 1934:

 

Am 12. Dezember 1932 bricht in Wohlde ein Großfeuer aus, die Scheunengebäude Alm Nr.10 und Helms Nr. 4 brennen innerhalb weniger Stunden bis auf die Grundmauern nieder. Es kann davon ausgegangen werden, dass dieser Großbrand den Ausschlag gegebenen hat, auch in Wohlde eine Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr nunmehr ernsthaft voranzutreiben. Nach einigen vorbereitenden Gesprächen wird schließlich am 13.11.1934 eine Gründungsversammlung einberufen. Begünstigt wird dieser Entschluss sicherlich auch durch die Forderung der damaligen Machthaber, wonach alle Männer einer der nationalsozialistischen Parteigliederungen beitreten sollten. Lediglich Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr sollten davon ausgenommen sein. So kann es nicht verwundern, wenn die Gründungsversammlung sehr gut besucht war und sich noch an diesem Abend zahlreiche Männer in die neu gegründete Freiwillige Feuerwehr Wohlde aufnehmen ließen. Die Männer der ersten Stunde sind:

aus Wohlde:

Karl Ahrens, Berthold Alm, Karl Brammer, Heinrich Dageförde, Wilhelm Dehning, Wilhelm Hohls, Heinrich Helms, Karl Hemme, August Hornbostel, Wilhelm Kohrs, Heinrich Lange, Karl Lohmann, Alfred Peters, Heinrich Stelter, Heinrich Stucke, Friedrich Scharringhausen, Karl Willenbockel

aus Roxhüllen:

Karl Ahrens, Wilhelm Brockmann

aus Salzmoor:

Ludwig Timme, Otto Timme

Diese Gruppe von 21 Feuerwehrmännern wird fortan unter folgender Bezeichnung geführt:
Freiwillige Feuerwehr Dohnsen – Löschzug Wohlde

Die ersten Jahre unserer Wehr:

 

Die bis dato bestehende Pflichtfeuerwehr wird aufgelöst, zum Führer der Wohlder Wehr wird Wilhelm Hohls bestellt. Die kleine Handdruckspritze und das Gerätehaus gehen in den Besitz der Freiwilligen Feuerwehr über. Im Jahre 1936 wird eine vierrädrige, von zwei Pferden gezogene Handdruckspritze beschafft. Noch in Friedenszeiten wird im Jahre 1939 das 5-Jährige Bestehen der Wehr gefeiert. Am 1. September 1939 bricht der 2.Weltkrieg aus. Auch die meisten Feuerwehrmänner aus Wohlde müssen die Heimat verlassen und den Waffendienst antreten. Nur ein kläglicher Rest der 26 Mann starken Wehr kann am 4. April 1941 zum Brandeinsatz nach Bergen und Bollersen ausrücken. Ab dem 13. Juli 1942 ist wieder eine Pflichtfeuerwehr eingeführt worden. Im Jahre 1944 sind nur noch 9 Kameraden in der Heimat verblieben.

5 Jähriges Bestehen im Jahre 1939
     
            
     

Neuanfang und Entwicklung in der Nachkriegszeit:

 

Im Mai 1946 bewirbt sich junger Nachwuchs um die Aufnahme in die Freiwillige Feuerwehr. Der Wehr gehören jetzt 14 aktive und 12 Hilfsfeuerwehrmänner an. Eine Bestandsaufnahme im September 1946 ergibt:

             1 Handdruckspritze

             5 Steigegurte

             215 m Druckschläuche C

            3 Fangleinen

            1 C-Strahlrohr

            2 Sturmlaternen

Brandmeister Wilhelm Hohls stellt im Herbst 1954 seinen Posten zur Verfügung, zum Nachfolger wird Wilhelm Dehning gewählt. Die Wehr umfasst zu diesem Zeitpunkt 32 aktive und 4 passive Mitglieder. 1955 neigt sich die Ära der Handdruckspritze in Wohlde ihrem Ende zu, erhebliche Mittel werden von den Gemeinden aufgewendet um den Stand der Technik anzupassen. Es soll eine Tragkraftspritze (TS 8) in einem Einachsanhänger (TSA) angeschafft werden. Die Pferde, die bisher die Handdruckspritze zogen, haben damit ausgedient; Ihre Aufgabe übernimmt künftig ein Traktor. Um die Einsatzbereitschaft zu verbessern, findet der Übungsdienst 2 mal wöchentlich statt und man beginnt an Feuerwehrwettkämpfen, den sogenannten Eimerfestspielen, teilzunehmen. Wohlde ist von Anfang an mit vollem Einsatz dabei und stellt für die nächsten 13 Jahre ununterbrochen den 1. Sieger im Unterkreis Bergen. Im Jahre1959 feiert die Feuerwehr Wohlde bereits ihr 25-Jähriges Bestehen, wo natürlich ein Fest mit einem Umzug durch das Dorf veranstaltet wird.

 Bilder des Wohlder Tragkraftspritzen Anhängers und der damals erfolgreichen Wettkampfgruppen.

       

Einschneidende personelle und technische Änderungen Ende der 60er Jahre:

 

Bei der Jahreshauptversammlung am 12. Januar 1967 stellt Brandmeister Wilhelm Dehning seinen Posten als Wehrführer zur Verfügung. Zum Nachfolger wird Hermann Otte gewählt. Bis dieser die notwendigen Lehrgänge absolviert hat, führt der bisherige Brandmeister die Wehr kommissarisch weiter. Bereits am 17. Juli 1967 wird die Wehr an den zum Löschmeister beförderten Hermann Otte übergeben. In Anbetracht seiner Verdienste wird Wilhelm Dehning zum Ehrenbrandmeister ernannt. Der neue Wehrführer beruft zum 15. September 1967 eine Versammlung ein und läst erstmalig in der Geschichte der Wohlder Wehr ein Kommando wählen, das ihn in seiner Arbeit unterstützen soll. Das Kommando besteht aus folgenden Kameraden:


     Heinrich Stucke als Schriftwart
     Werner Strohschein als Kassenwart
     Rolf Enghardt als Gerätewart
     Wilhelm Hemme als Fahrzeugwart (ab 1968)
     Helmut Brammer als Gruppenführer (ab 1968)
     Hermann Otte als Wehrführer
     Heinrich Helms als stellvertretender Wehrführer

     
(von hinten links, dann von vorne links)

 

 

Mit dem 17. Januar 1968 treten Helmut Brammer als Gruppenführer und Wilhelm Hemme als Fahrzeugwart zum Kommando hinzu. Ab 1969 erfährt die Wehr einen starken Mitgliederzugang und muss deshalb in 3 Gruppen aufgeilt werden. Zu Gruppenführern werden gewählt: 1. Gruppe Heinrich Helms; 2. Gruppe Helmut Brammer; 3. Gruppe Werner Strohschein. Am 30. August 1969 wird im Gasthaus Hornbostel das 35 – Jährige Bestehen gefeiert, am 24. September wird Hermann Otte zum Brandmeister befördert und nach 14 Jahren die Wohlder Wehr erstmals bei den Unterkreiswettkämpfen auf den 2. Platz verwiesen!!! Das Jahr 1970 bringt der Feuerwehr wieder einschneidende Neuerungen: Das Amt des Hornisten Wilhelm Kohrs wird durch eine Sirene, die auch als Luftschutzsirene dient, ersetzt. Auch der Tragkraftspritzen Anhänger (TSA) wird am 21. September durch das erste Tragkraftspritzen Fahrzeug (TSF) vom Fabrikat Ford Transit abgelöst.



Bilder von der Fahrzeugübergabe: Bürgermeister Wilhelm Dehning übergibt den Schlüssel an den Wehrführer Hermann Otte.

 

 

 

 

Eingemeindung und Eingliederung in die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Bergen:

 

Mit dem 1. Februar 1971 endet die Eigenständigkeit der politischen Gemeinde Dohnsen. Die in Wohlde und Dohnsen wie in den anderen ehemaligen Gemeinden bestehenden Freiwilligen Feuerwehren bilden zusammen die Feuerwehr der Stadt Bergen. In der Jahreshauptversammlung am 12. Februar 1972 muss entsprechend der Satzung für die Feuerwehren der Stadt Bergen das Kommando für die nächsten 6 Jahre neu gewählt werden. Der Kamerad Heinrich Helms wird gleichzeitig zum Sicherheitsbeauftragten gemäß den Unfallverhütungsvorschriften gewählt. Es werden im Kommando erste Überlegungen angestellt, die Trägerschaft für den Wohlder Markt zu übernehmen und ihn durch neue Impulse wieder zu altem Glanz und Ansehen zu verhelfen. Ein Entsprechender Beschluss wird in der Versammlung am 18. September 1972 gefasst. Der Ortsrat Dohnsen sagt der Ortsfeuerwehr Wohlde seine tatkräftige und insbesondere Finanzielle Unterstützung zu. Die Premiere findet 1973 statt:

    Sonnabend mit dem Feuerwehrfest
    Sonntagnachmittag ausschließlich Kinderfest
    Montag Traditioneller Wohlder Markt mit Festumzug

Im Jahre 1974 wird im Zusammenhang mit dem Feuerwehrfest das 40-Jährige Bestehen der Freiwilligen
Feuerwehr Wohlde gefeiert. Die noch der Feuerwehr angehörenden Mitbegründer unserer Wehr werden für
40-Jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Bei den aus Anlass dieses Jubiläums stattfindenen Pokalwettkämpfen
belegten die Feuerwehren aus Hohnebostel, Diesten und Spechtshorn die ersten 3 Plätze.


 

 














Die Waldbrandkatastrophe führt zu überörtlichen Neuerungen:

 

Am 10. August 1975 bricht die verheerende Waldbrandkatastrophe aus. Begünstigt durch eine lang anhaltende Trockenperiode und starke Winde, brechen in den großen Waldgebieten zwischen Eschede und Oldendorf riesige Waldbrände aus. Viele tausend Helfer aus dem ganzen Bundesgebiet sind für ca. 2 Wochen ununterbrochen im Einsatz. Mehr als 6.000 Hektar Wald werden zum Opfer der entfesselnden Naturgewalt des Feuers. Nach diesen Katastrophenjahren werden überall im ganzen Lande riesige Summen in den Feuerschutz investiert, um in Zukunft für derartige Schadensfälle besser gewappnet zu sein. Sämtliche Feuerwehrfahrzeuge werden nach und nach mit Sprechfunk ausgerüstet. Die Ortsfeuerwehr Wohlde hat für den 1. Zug der Kreisbereitschaft des Landkreises Celle ihr TSF mit Besatzung abzustellen. Große Stabsrahmen- und Einsatzübungen werden auf überörtlicher Ebene werden durchgeführt. In der Jahreshauptversammlung am 1. Februar 1980 muss der langjährige stellvertretende Ortsbrandmeister Heinrich Helms aus gesundheitlichen Gründen vom aktiven Dienst befreit werden. Viele Wettkampferfolge sind auf seine große Erfahrung und auf sein Beharrungs- und Durchsetzungsvermögen zurückzuführen. Zu seinem Nachfolger wird Helmut Brammer gewählt. Als Staffelführer für die Kreisbereitschaft wird Karl-Heinz Dageförde und als Stellvertreter Friedrich Scharringhausen bestellt. Für die Technische Einsatzleitung (TEL), die insgesamt von der Stadtfeuerwehr Bergen zu bilden ist, wird Hartmut Stucke abgestellt. Die Wehr zählt zu diesem Zeitpunkt 48 aktive und 41 fördernde Mitglieder.

Die Wohlder Wehr unter neuer Führung:

Seit Anfang Oktober 1984 liegt die Führung der Freiwilligen Feuerwehr Wohlde in neuen Händen.
Ortsbrandmeister Hermann Otte hatte nach fast 18-jähriger Tätigkeit sein Amt aus Persönlichen Gründen zur
Verfügung gestellt. Die dadurch erforderlich gewordene Neuwahl fand im Rahmen einer außerordentlichen
Generalversammlung statt. Zum Nachfolger wurde einstimmig der bisherige Stellvertreter, Hauptlöschmeister
Helmut Brammer, gewählt. Neuer Stellvertretender Ortsbrandmeister wurde Löschmeister Karl-Heinz
Dageförde,
zum neuen Schriftführer wurde Oberfeuerwehrmann Hartmut Stucke gewählt. Im Mai 1985 wurde
Hermann Otte auf Antrag der Feuerwehr Wohlde zum „Ehrenortsbrandmeister“ ernannt. 

 

 

Unser Dorfhaus steht in Planung:

Im Jahr 1985/86 stehen Planungen für ein Dorfgemeinschaftshaus, wo die Volkstanzgruppe, Freizeit
Gemeinschaft und Feuerwehr eine Unterkunft bekommen sollen. Mit einem hohen Anteil an „Eigenleistung“
konnte das Dorfgemeinschaftshaus im Juni 1987 offiziell übergeben werden. Die Feuerwehr besitzt nun eine
Fahrzeughalle, einen Unterrichtsraum und einen Geräteraum.